Ensemble-Geschichte

Stand März 2022

Die ersten „Stringendi“ beginnen die Vita mit einem fulminanten Start: Sie gewinnen den „Jecklin“-Wettbewerb und spielen als Preisträger in der grossen Zürcher Tonhalle am See.

In den nachfolgenden Jahren tourt das junge Ensemble mit der amerikanischen Gospelgruppe Johnny Thompson Singers in den grössten Sälen der Schweiz (KKL Luzern, Kongresshaus Zürich, Casino Basel, Kursaal Bern etc.), konzertiert 2001 in der Berliner Philharmonie und mit dem Cellisten Thomas Grossenbacher, arbeitet 2002 mit dem Lions-Club Schweiz-Liechtenstein zusammen, reist zu Konzerten nach Frankreich, hat einen Auftritt beim Klassik-Festival Libretto an der Expo in Murten und spielt beim Festival Kammeroper Schloss Rheinsberg in Mecklenburg-Vorpommern (De) Mozarts Don Giovanni mit internationalen Gesangs-Nachwuchs-Stars.

2003 gewinnt Stringendo den Ersten Preis beim Schweizer Jugend-Kammerorchester-Wettbewerb in Aarau. An diesen Erfolg schliessen sich für die Saison 2003 und 2004 Konzertengagements in der Schweiz und im europäischen Ausland an: im Rahmen einer Deutschland-Tournee gastiert Stringendo in Stuttgart, Freiburg, Bonn, Köln und Düsseldorf, fürs Zürcher Balkan-Festival studiert Stringendo Uraufführungen zeitgenössischer rumänischer Musik ein.

2005 steht – neben einer weiterhin ausgedehnten Konzerttätigkeit – im Zeichen der Zusammenarbeit mit dem tschechischen Jugend-Orchester aus Ostrawa. 2006 reist Stringendo zu Konzerten nach Lahti und Helsinki (Finnland) und nimmt für das Label der Zürcher Hochschule für Musik und Theater eine CD mit dem international gefeierten Gitarristen Anders Miolin auf.

Im Sommer 2006 erneuert sich Stringendo konzeptionell. Die Idee, arrivierte MusikerInnen in Projekte mit den Nachwuchs-Generationen einzubinden, lässt eine professionelle Gruppe entstehen: Stringendo Zürich.

Wichtige Impulse kommen in der Anfangszeit u.a. vom damaligen Zürcher Tonhalle-Bratschisten Marius Ungureanu, der sich als passionierter Kammermusiker, Komponist und Anders- bzw. Quer-Denker vehement-kreativ für Stringendo einsetzt,- sozusagen als einer der innovativen „Gründerväter“ von: Our music is different.- Dieses Streichorchester verfolgt seither eine eigene Konzerttätigkeit und tritt auf mit Künstlern wie Hansheinz Schneeberger, Howard Griffiths, Thomas Demenga, Lisa Larsson, Maurice Steger und anderen. Nachhaltige „Spuren“ hinterlässt zudem die intensive Zusammenarbeit mit den Barock-Koryphäen Reinhard Goebel (Einstudierung von J. S. Bachs 6 Brandenburgischen Konzerten) und Giuliano Carmignola.

Bis heute eng verbunden sind die BerufsmusikerInnen von Stringendo Zürich den nachfolgenden Generationen 14 und 2.0, durch gemeinsame Konzerte und nicht zuletzt durch den pädagogischen Impetus, der sie mit den jungen Musici verbindet: mit grosser Energie beteiligen sie sich an Workshops, Proben und Kursen mit den ihnen nachfolgenden Stringendi.

2008 wird eine erste Generation Stringendo14 = for Teens, für Teenager gegründet. In den Jahren ihres Bestehens wächst die Gruppe zu einer starken, homogenen Einheit mit markantem Profil zusammen. Später – auf der Schwelle zwischen Talentförder- oder PreCollege-Klassen und Studium – benennt sich die Gruppe um in Stringendo2.0. (NB: Beide Formate, Stringendo14 und Stringendo2.0, sind als Namen auf zwei nächste Generationen übergegangen, aktuelle Generationen, die heute (im März 2022) aktiv proben, konzertieren, reisen etc.)    

2012 gewinnt dieses Ensemble den grössten in der Schweiz ausgeschriebenen Wettbewerb für Jugendorchester, das Valiant-Forum, wo anlässlich des jährlichen Festivals Murten Classics der Gruppe der Erste Preis zugesprochen wird. Daraufhin folgen zahlreiche Anfragen: renommierte Konzertveranstalter engagieren die jungen MusikerInnen, SRF produziert eine Porträt-CD,
sie eröffnen die interkantonalen Festkonzerte am Zürichsee, die Grafen Bernadotte laden zum Konzert ins Schloss auf der Insel Mainau, die Stringendo-Talente spielen im Zürcher ZKO-Haus, im Theater 11 und a.a.O.. In Zusammenarbeit mit dem international bekannten Regisseur Ulrich Peter wird ein Auftritt fürs Schweizer Fernsehen choreographiert. In eindrücklicher Erinnerung bleibt auch ein Projekt mit dem Stradivari Quartett unter Leitung des Wiener Geigers Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett).

Eine nächste Teenager-Generation probt seit Dezember 2012. Deren erster grosser Erfolg stellt sich 2014 ein: die teilweise erst 10-Jährigen gewinnen beim Zürcher Orchester-Wettbewerb den Ersten Preis,- womit sie definitiv in den Fussstapfen ihrer älteren, erfolgreichen Kollegen gelandet sind. Schnell sind sie gern gesehener Gast beim Pfingst-Festival im Kloster Fahr wie auch beim Zürcher Kispi-Ball. Weitere Highlights sind das Benefizkonzert für Beat Richners Kanta Bopha-Projekt im Grossen Stadthaussaal in Winterthur (2015) und das Konzert-Rendezvous mit dem Klezmer-Star David Orlowsky (2016). Last not least versetzen die Teens bei der jährlichen Weihnachtskonzert-Mini-Tournée (Zürich-Stuttgart) ein enthusiastisches Publikum in Begeisterung.

Ab Sommer 2017 ist diese Stringendo-Generation (wieder) organisatorisch unter dem Dach von Musikschule Konservatorium Zürich MKZ beheimatet und hier als Orchester ins Kursangebot integriert. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Stringendo ist die Gründung des Freundeskreis‘ „Förderverein Stringendo“, der nun (seit 2017) die Geschicke der Ensembles mitbestimmt, mit finanziert, unterstützt.

Neben den jährlich wiederkehrenden Konzertformaten – wie der Stuttgarter Weihnachtskonzert-Mini-Tournée, dem Neujahrskonzert (in Kooperation mit Musikern des Schweizer Oktetts) in der Zürcher Wasserkirche, den Konzerten mit dem Schweizer Geiger Sebastian Bohren (selber ein ehemaliges Stringendo-Mitglied), ist die Jahresarbeit immer auch orientiert am Festival „Herbst in der Helferei“, welches internationale Berühmtheiten zum Rendezvous mit Stringendo einlädt: 2017 Roby Lakatos, die Sängerin Maria Riccarda Wesseling und den Organisten Rudolf Lutz, 2018 das Quartett Sine Nomine (zum Kammermusik-Workshop) und die Geigerin Veriko Chumburidze unter Howard Griffiths, 2019 (im Jubiläums-Jahr) den Superstar Mischa Maisky sowie den Klarinettisten Reto Bieri (zum Kammermusik-Workshop), 2020 den Dirigenten Mario Venzago; ausserdem werden in diesem Jahr sämtliche Mozart-Violinkonzerte mit Stringendo-SolistInnen aufgeführt. 2021 kommt die weltberühmte Geigerin Patricia Kopatchinskaja zum Gala-Konzert mit Hartmanns „Concerto funebre“ sowie der Berliner Oboist Albrecht Mayer.

Die momentan jüngste Generation beginnt 2017/18 als 4Kids-Gruppe unter Leitung von Jens Lohmann und Susanna Unseld zu proben und ist seither kontinuierlich unterwegs zu ihrem eigenen Klang, ihrem unverkennbaren musikalischen „Gesicht“. Auch diese Gruppe wird anfänglich sorgfältig mit den Strimngendo-nahen Auftrittsformaten (wie zum Beispiel dem Zürcher Weihnachtskonzert oder dem Pfingst-Festival im Fahr) aufgebaut, bevor es eigene Konzertreisen antritt bzw. mit renommierten KünstlerInnen konzertiert. So spielen die jungen PreisträgerInnen unter anderem 2019 im Herbst-Festival mit MusikerInnen des Tonhalle-Orchesters, 2020 mit dem argentinischen Bandoneon-Spieler Luciano Jungman (Tango) und treffen 2021 auf die Bläserformation SwingKids unter Dai Kimoto. An dieses Konzert schliesst sich der Preis des thurgauischen Festivals „Beringen Blues & More“ an, wo die MusikerInnen dieser Generation als Schweizer NachwuchskünstlerInnen 2022 im März geehrt werden.

Im Sommer 2022 werden die Profile altersgerecht ausgewechselt: Die 2012 gegründete Generation konzertiert fürderhin als Stringendo2.0, die 2017/18 gegründete als Stringendo14 (for teens, für Teenager).- Das heisst mithin: dass die eingetragene Marke Stringendo4Kids® ab dann wieder Zukunftsmusik ist, der Nachwuchs von morgen.

Stringendo bleibt im Fluss, um mit offenen Armen die nächste Generation zu empfangen, die in die so erfolgreichen Formate schlüpfen, sich entpuppen und entfalten wird.